Häufig begegnet der Hundehalter, der seinem Hund einen Maulkorb anzieht, sehr vielen Vorurteilen. Der Hund müsse doch aggressiv sein, so ein Maulkorb sei ja unbequem oder der Hundehalter schlicht nicht in der Lage, seinen Vierbeiner zu erziehen.

Dabei sollte jeder Hund an das Tragen eines Korbs gewöhnt werden und für die Verwendung gibt es viele gute Gründe:

• Schutz vor Giftködern – es gibt einige Hunde, die im Freilauf ihre Chance wahrnehmen, Köstlichkeiten zu verspeisen. Dabei kann nicht nur schwer Verdauliches im Magen landen, wie etwa Taschentücher, vergammeltes Essen oder Hinterlassenschaften anderer Tiere oder Menschen, sondern im schlimmsten Fall auch Giftköder. Dies lässt sich mit einem Maulkorb verhindern.
• Tierarztbesuche – nicht jeder Hund ist dabei kooperativ. Unter Schmerzen kann es schonmal vorkommen, dass die Tierärzte ihre Finger riskieren, wenn sie untersuchen wollen. Zum Wohl aller – Maulkorb drauf.
• Beförderung mit öffentlichen Verkehrsmitteln – in Österreich gilt für Hunde jeder Größe Maulkorbpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ebenso können Liftbetriebe einen Maulkorb etwa für die Fahrt mit der Gondel vorschreiben.
• Beißschutz – bei unsicheren oder aggressiven Hunden, die unter Umständen ihre Zähne einsetzen würden, empfiehlt sich in jedem Fall ein Korb. Einerseits natürlich zum Schutz anderer Menschen oder Tiere, andererseits nimmt ein vorhandener Beißschutz häufig Stress vom Halter, was wiederum sehr förderlich für das weitere Training sein kann.
• Trainingszwecke – zur Gewöhnung, zur Vorbereitung auf Prüfungen wie etwa Rettungshundeprüfungen oder dem „Hundeführerschein“

Diese und noch mehr Gründe verdeutlichen, wie sinnvoll das Maulkorbtraining für den eigenen Hund ist. „Einfach rauf, und gut!“ – davon ist jedoch abzuraten. Viele Vierbeiner werden bei der Hauruckmethode versuchen, den Fremdkörper loszuwerden. Hundeschulen und -trainer beraten beim sinnvollen Vorgehen, dann ist der Maulkorb für den Hund wie für den Menschen eine Brille.